Indirekte Traumatisierung 2011

17., 18.06.2011

Indirekte Traumatisierung im Kontext professionellen Handelns – Anforderungen an Ausbildung, Berufspraxis und Supervision

Kongress

Berlin, zusammen mit der GPTG

Die Arbeit und Begegnung mit traumatisierten Menschen kann auch für professionelle HelferInnen belastend bis traumatisierend sein. Zunehmend wird dies im Berufsleben thematisiert. Indirekte Traumatisierung wurde zunächst in Berufen der psychosozialen – ambulanten wie stationären – Versorgung und Begleitung von traumatisierten Menschen wahrgenommen und bearbeitet (PsychotherapeutInnen, ÄrztInnen, BeraterInnen, SupervisorInnen u.a.). Ein weiteres Untersuchungsfeld stellt die Kriegsforschung dar. Konzepte und Forschungen, Fortbildung und Unterstützung zu Indirekter Traumatisierung finden sich inzwischen auch in anderen Professionen – wie Feuerwehr, Seelsorge, Polizei, Rettungsdienst und Katastrophenschutz, in Jugendhilfe und Schule, bei DolmetscherInnen und im Journalismus.

So richtet sich der Kongress „Indirekte Traumatisierung im Kontext professionellen Handelns – Anforderungen an Ausbildung, Berufspraxis und Supervision“ an alle diese Berufsgruppen. Eingeladen sind auch Führungskräfte, Personal- und Fortbildungsverantwortliche. Verschiedene Ansätze in Forschung, Praxis und Fortbildung zum Phänomen der Indirekten Traumatisierung werden auf dem Kongress zum Tragen kommen: neuro-biologische, traumatheoretische wie systemische Perspektiven. Vor allem geht es um ein tieferes Verständnis verschiedener Berufsalltage, ihrer Konfrontation, ihren spezifischen Bedingungen und damit Gefahren und Schutzfaktoren im Umgang mit traumatischen Situationen und traumatisierten Menschen.

Der Kongress richtet sich an alle Berufstätigen, Führungskräfte, Personal- und Fortbildungsverantwortliche, SupervisorInnen und Forschende, die Indirekte Traumatisierung erleben (können) oder zum Thema arbeiten. Er will ein multiprofessionelles und interdisziplinäres Forum bieten, auf dem aus verschiedenen theoretischen Perspektiven der Begriff, die Bedeutung und inhaltliche Aspekte von Indirekter Traumatisierung diskutiert werden können. Unterschiedliche Professionen sind eingeladen, berufsspezifische Gesichtspunkte, Unterstützungskonzepte und weitere Bedarfe vorzustellen, zu erörtern und auszutauschen. Es können Ideen für Aus- und Fortbildung, Möglichkeiten und Grenzen für qualifizierte, unterstützende Berufsbegleitung wie Supervision formuliert und vielleicht auch Desiderate an Politik und Wissenschaft benannt werden.

An zwei Tagen will der Kongress ein multiprofessionelles Forum für theoretische Perspektiven, gemeinsamen Austausch, praktische Unterstützungsmöglichkeiten, für Begegnung, Antworten, neue Fragen und Inspiration bieten.

Der Kongress wird ausgerichtet von Dr. Tanja Rode und der GPTG (Gesellschaft für Psychotraumatologie, Traumatherapie und Gewaltforschung e.V.) und unterstützt von der DGSv (Deutsche Gesellschaft für Supervision) und der DGfPI (Deutsche Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung und -vernachlässigung e.V.i.G.).

Wir freuen uns, Sie dazu einzuladen.